Samstag, 21. November 2009

Gemüse-Linsen-Lasagne

Dies ist nun mal ein etwas aufwändigeres Rezept. Ich denke, man braucht schon 2 Stunden zum kochen, inkl. Backzeit. Aber das lohnt sich, schon allein optisch, oder? ;)


Für die Lasagne kann man die verschiedensten Gemüse nehmen. Ich könnte mir sehr gut Auberginen vorstellen oder auch Süßkartoffeln. Durch die Linsen gewinnt die Lasagne Biss und Substanz und gut fürs Eiweiß sind sie auch.

250 g Linsen nach Packungsangaben kochen, lieber etwas zu früh als zu spät abgießen, weil sie ja noch im Ofen weitergaren. Ich hatte "braune Tellerlinsen" da, die ich mit 600 ml Wasser gut 30 Minuten gegart habe.

Parallel Hefeschmelz zubereiten. Meine Lasagneform war ziemlich groß, ca. 35 x 28 cm, dafür sollte man die 1,5- bis 2-fache Menge dieses Rezeptes machen.

Für die Sauce drei Knoblauchzehen fein schneiden, ebenso eine Chilischote. In etwas Olivenöl anbraten. Mit dem Inhalt dreier kleiner Dosen geschälter Tomaten ablöschen, mit Salz, Pfeffer, Oregano und etwas Majoran würzen. Bei kleiner Flamme solange köcheln lassen, bis man die Sauce wieder braucht.

3 kleine Zucchini, 1/3 eines kleinen Hokkaido und 200 g Champignons putzen und in dünne (besonders den Kürbis, damit er gar wird) Scheiben schneiden, getrennt aufbewahren.

Die Tomatensauce vom Herd nehmen und mit einem Pürierstab pürieren. Das kann man auch lassen und die Tomaten mit dem Kochlöffel zerdrücken, aber püriert ist es schöner. Sauce und abgetropfte Linsen mischen.

Nun geht es ans Schichten: Unten in die Form eine dünne Schicht Tomatensauce gießen, mit Lasagneblättern (ich habe insgesamt fast 500 g gebraucht) belegen. Dann die Kürbisscheiben sorgfältig darauf verteilen und mit Sauce begießen. Lasagneblätter. Als nächstes kommen die Pilze, die entweder mit Sahne (s. u.) oder Sauce bedeckt werden. Lasagneblätter. Zucchinischeiben. Sauce. Lasagneblätter. Wenig Sauce. Hefeschmelz.

Für mind. 30 Minuten in den Backofen bei 190 Grad.


Wichtig ist, die Sauce und den Schmelz wirklich kräftig zu würzen, damit die Gemüse und die Nudeln auch was abbekommen. Wenn man sich noch etwas mehr Arbeit machen möchte, kann man die Zucchinischeiben auch vorher anbraten. Eine Verbesserungsmöglichkeit könnte etwas Hafer-/Soja-Sahne sein, die das Ganze noch etwas geschmeidiger machen würde - einfach mit Muskat, Salz und Pfeffer würzen und zwischen die Schichten, insbesondere auf die Pilze gießen. Und Zwiebeln müssen unbedingt rein, die hatte ich aber leider nicht.

Hefeschmelz

Hefeschmelz kann man auf alle Gerichte geben, die man im Ofen überbacken will, z. B. auf Lasagne und Gemüseaufläufe. Der Schmelz wird dann hübsch braun und schmeckt sehr würzig.

Folgendes Rezept habe ich "VEGAN lecker lecker!" ungefähr entnommen. Dieses Kochbuch enthält viele alltagstaugliche Rezepte - u. a. auch für Seitanbratwürstchen, die C. neulich erfolgreich als Grundlage genommen hat für eine Eigenkreation. Das Buch hat einen weiteren Vorteil, nämlich die Spiralbindung, so bleibt es immer beim benötigten Rezept aufgeschlagen.

2 EL Margarine in einem Topf schmelzen. 4 EL Hefeflocken, 3 TL Mehl, 1 TL Salz, etwas scharfes Paprikapulver vermischen und zusammen mit 2 TL Senf in den Topf geben. Alles gut vermischen, die Masse wird dabei ziemlich trocken.
Nach und nach 150 ml Pflanzenmilch hinzugeben, jeweils gründlich verrühren und immer wieder etwas anköcheln lassen. Insgesamt soll der Schmelz eine dickflüssige Konsistenz haben, damit er brav oben auf dem Essen liegen bleibt und nicht einsickert.

Die Menge reicht für eine handelsübliche Auflaufform. Hat man eine größere Form oder benutzt ein Backblech, sollte man mehr Schmelz machen. Bei der Lasagne hatte ich eher zu wenig, wie man auf dem Bild sieht:

Donnerstag, 19. November 2009

Vier-Minuten-Brot

Dieses Brot hat C. bei chefkoch.de (hier nur eines der vielen Rezepte) entdeckt, dort ist es Objekt langer Forendiskussionen und heißt mal "Drei-" und mal "Fünf-Minuten-Brot". Es geht jedenfalls sehr schnell, die Backzeit ist natürlich nicht inklusive.



4 Tütchen Trockenhefe in 900 ml lauwarmem Wasser auflösen. 1 kg Weizenvollkornmehl, 4 TL Salz, 1 TL Zucker, 300 g Saaten/Nüsse/Kerne und einen guten Schluck Essig mit dem dem Wasser-Hefe-Gemisch vermengen. Alles in eine gefettete und mit Paniermehl ausgestreute Backform schütten und im (zunächst kalten) Ofen bei 200 Grad backen. Nach 75 Minuten aus der Form nehmen und bei Bedarf noch 10 Minuten formlos weiterbacken.


Wofür der Essig ist, ist mir nicht ganz klar, und wahrscheinlich kann man sich ihn auch sparen - aber er hat auch nicht gestört. Von Zucker ist in den Rezepten keine Rede, aber die Hefe braucht doch immer was zu essen, dachte ich, wenn sie schon so wenig Zeit zum arbeiten hat... :)

Mittwoch, 18. November 2009

Fettbällchen aka Quarkmutzen



Dies ist ein Rezept aus Pons Massive Vegan Food Blog, das C. neulich entdeckt hat. Die Autorin veganisiert u. a. Rezepte aus ihrem präveganen Leben - und das mit erstaunlichem Erfolg. C. hat nun mal die Quarkmutzen ausprobiert, eine Süßspeise, ich als Quarkbällchen kenne, und die wir ob der Herstellung mit Fritteuse in Fettbällchen umbenannt haben. Aber lecker waren die!

Wir wollen uns nicht mit fremden Federn schmücken, deshalb hier das Originalrezept, an das C. sich ziemlich gehalten haben will.

Man sollte die Bällchen sehr gut abtropfen lassen und/oder sie erst direkt vor dem Verzehr mit Puderzucker bestäuben, bei uns hat sich der Zucker sonst nämlich mit Fett vollgesogen, das sieht nicht hübsch aus. Insgesamt würde ich eher raten, die Bällchen mit Zucker zu bestäuben, als sie darin zu wälzen - so sind sie nicht so süß.



Nachtrag 9. Januar 2010: Heute haben wir die letzten Bällchen, die seit November im Gefrierschrank warteten, gegessen und ich muss sagen, die eignen sich extrem gut zum einfrieren. Bei Lust einfach für einige Sekunden in die Mikrowelle, sehr lecker - aber sicher eigentlich kein geeignetes Samstags-Frühstück... :)

Dienstag, 17. November 2009

Rosenkohl-Eintopf

Eintopf ist toll, einfach zu machen und passt sehr gut in die aktuelle Jahreszeit (wenn es auch gerade frühlingshaft warm werden soll). Man kann alle Gemüse, die es zzt. in der Region gibt, gut dafür gebrauchen. Dies ist ein Eintopf-Grundrezept, in dessen Mittelpunkt statt Rosenkohl auch alle anderen Gemüse stehen kann - oder man wirft alles durcheinander rein, ganz nach Geschmack und Speisekammer.




"Suppengemüse" (traditionell Zwiebeln, Karotten, Knollensellerie und Porree; gibt es auch als Bund im Laden, der ist aber häufig teurer als die einzelnen Gemüse) würfeln und in einem großen Topf bei großer Hitze scharf anbraten, die Gemüse dürfen ruhig etwas Farbe bekommen, das ist gut für den Geschmack. Kartoffeln und Steckrübe würfeln, Rosenkohl putzen und in den Topf geben. Mit kochendem Wasser (aus dem Wasserkocher, das spart Energie) auffüllen.

Einige angedrückte Wacholderbeeren und Lorbeerblätter in eine Teefiltertüte geben, diese zuknoten und in den Topf geben - so kann man alles nach dem Kochen praktisch wieder entfernen. Mit Pfeffer, Salz und Gemüsebrühe würzen. Wenn der Topf ein Schnellkochtopf ist, die Schnellkochtopffunktionalität nutzen (spart auch Energie). Dabei besonders aufpassen, dass der Rosenkohl nicht zu weich wird, wie bei mir geschehen. Sonst normal kochen. Hauptsache, die Gemüse werden angenehm gar.

Nach dem Kochen mit Petersilie und z. B. Majoran und Oregano würzen. Einige EL Grieß in die noch sehr heiße Suppe geben und den Grieß einige Minuten quellen lassen, das macht den Eintopf etwas "voller". Die Chili ist auf dem Bild nur zur Dekoration, aber mit den Gewürzen kann man experimentieren.

Guten Appetit.

Dienstag, 10. November 2009

Rote-Bete-Salat



Eigentlich gibt es nur eine Schwierigkeit bei diesem Rezept, und das ist die Färbekraft der Roten Bete. Alles, was damit in Berührung kommt, wird rot. Ich benutze deshalb immer Einmalhandschuhe (gibt es zum Beispiel bei dm). Zum Reiben der Bete und der Äpfel nehme ich eine einfache Vierkantreibe (meine ist von Ikea und  - sehr wichtig! - spülmaschinengeeignet).

Ca. ein Pfund Rote Beten wenn nötig schälen, sonst reicht es, sie mit der Gemüsebürste abzuwaschen. Zusammen mit einem Apfel reiben (grobe Reibseite). 250 g Yofu, Salz und Pfeffer unterrühren. Mindestens drei TL Meerrettich aus dem Glas (Erhardt-Meerrettich von demeter aus dem Bioladen ist vegan, sonst sind häufig Sahne oder Milchzucker drin) hinzufügen, oder man reibt (feine Seite) frischen Meerrettich selbst, das ist zumindest preiswerter und gar nicht so extrem schleimhautbelastend wie man manchmal liest. Für den Farbkontrast etwas Petersilie drüberstreuen.

Freitag, 6. November 2009

German Apple Cake (Versunkener Apfelkuchen)



Dieses Rezept stammt aus einem amerikanischen veganen Backbuch (The Joy of Vegan Baking), genau wie auch die Muffins, die ich heute gebacken habe. In dem Buch heißt es "German Apple Cake (Versunkener Apfelkuchen)". Nix besonderes, aber ganz lecker - sicherlich besonders gut mit veganer Schlagsahne, die ich gerade nicht da habe.
Drei große Äpfel schälen, putzen und in Scheiben schneiden. Ich weiß nicht, ob man es auf dem fertigen Kuchen noch sieht, wenn die Äpfel braun anlaufen, aber zur Sicherheit kann man die Scheiben sofort nach dem Schneiden mit etwas Zitronensaft benetzen. Im Rezept wird empfohlen, die Äpfel zu garen, das ist aber überflüssig.

110 g weiche vegane Margarine (hier: Bio-Alsan) mit 100 g Zucker schaumig rühren, 125 g ungesüßtes Apfelmus und 2 EL Soja-Reis-Milch (oder andere Pflanzenmilch) hinzufügen. Mit 190 g Weißmehl und 1 Pg. Backpulver nur gerade so lange vermengen, bis alles gut vermischt ist.

Den Teig in eine gefettete und mit Paniermehl ausgestreuter Springform füllen und mit den Apfelscheiben kreisförmig belegen. Zum Schluss mit einer Mischung aus Zucker und Zimt (im Rezept ist auch von Ingwerpulver die Rede) bestreuen. Bei 180 Grad 30 bis 40 Minuten backen.

Apfel-Paranuss-Muffins

Wenn man Gartenbesitzer in der Familie hat, dann steht man im Herbst u. U. vor dem "Problem", kistenweise Äpfel verarbeiten zu müssen. Deshalb gibt es zwei Apfel-Verwertungs-Rezepte, die ich anlässlich von C.s Geburtstag ausprobiert habe.


Diese Muffins sind passend herbstlich, schmecken sehr "vollwertig" (wegen des Vollkornmehls und insbesondere der Leinsamen). Innen sind sie schön klitschig, wie ich es mag. :) Eigentlich sollen lt. Rezept Pekanüsse rein, aber die gibt es nicht an jeder Ecke, deshalb habe ich Paranüsse genommen, die passen sehr gut dazu (und es gibt sie bei dm...).

190 g Weißmehl, 60 g Vollkornmehl, 1 TL Backpulver, 1 TL Zimt und eine gute Prise Salz verrühren. Per Küchenmaschine o. ä. 30 g Leinsamen sehr fein schroten und danach zusammen mit 90 ml Wasser vermixen, bis eine dickflüssige Pampe entsteht (das bindet das Gebäck).
In einem neuen Gefäß 125 g ungesüßtes Apfelmus (trotz Apfelüberschuss habe ich das nicht selbst gemacht...), 80 ml Rapsöl oder anderes gesundes, neutrales Pflanzenöl, 100 g Zucker und die Leinsamenmixtur mit einem Handmixer gut verrühren. Die Mehlmischung dazu geben, nur so lange rühren, bis sich alles gut vermengt hat. 90 g Paranüsse und 250 g Äpfel, jeweils grob gehackt, unterheben.
Die Formen eines Muffinblechs einfetten oder - wie ich - Papiereinsätze benutzen. Den Teig gleichmäßig darin verteilen. Gut 20 Min. bei 180 Grad backen.

Dienstag, 3. November 2009

Röstgemüse aus dem Backofen

Dies ist ein Rezept, das vor allem in Herbst und Winter toll ist. Zum einen kommt etwas sehr heimeliges dabei raus, zum anderen kann man die ganzen Knollen und Wurzeln, die man zu den Jahreszeiten so kaufen kann/muss verwenden. Z. B. diese (in alphabetischer Reihenfolge):



Karotten, Kartoffeln, Knollensellerie, Kürbis, Lauch, Pastinaken, Rote Bete, Steckrüben, Süßkartoffeln, Topinambur, Zwiebeln usw. usf. putzen und in grobe Würfel schneiden, Knoblauchzehen pellen, eine Chilischote in feine Ringe schneiden. In einem Gefrierbeutel eine Marinade aus Olivenöl, Sojasauce, Salz, Pfeffer, Gemüsebrühe sowie Gewürzen nach Wunsch (Rauchsalz, veganes Brathähnchengewürzsalz, Oregano, Majoran, Kümmel, Rosmarin, ...) zusammenrühren. Gemüse in den Beutel tun und alles gut durchmassieren (der Gefrierbeutel soll für die gute Ausnutzung der Marinade sorgen). Alles auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech verteilen und für mind. 40 Minuten bei 180 Grad backen, zwischendurch immer mal wieder nachgucken, evtl. umwenden. Man kann auch erst die besonders langsam garenden Gemüse in den Ofen tun (z. B. Karotten, Kartoffeln) und den Rest 20 Min. später.
Dazu passen Saucen/Dips wie Hummus, vegane Mayonaise u. ä., evtl. Brot.
Tit!

Sonntag, 1. November 2009

Rückmeldung mit Pikantem Fenchel-Orangen-Salat

Noch ist dieses Blog nicht ganz tot. Und für die zumindest zeitweise Revitalisierung hat der Film "Julie & Julia" gesorgt. Darin kocht die New Yorkerin Julie Powell alle Rezepte aus dem Kochbuch über französische Küche von Julia Child (Merryl Streep) nach und veröffentlicht ihre Erlebnisse im Internet. Die Rezepte sind beileibe nicht vegan und der "Du schaffst das schon, sei kein Frosch"-Humor im Zusammenhang mit dem Kochen lebendiger Hummer war nicht sehr lustig. Letztendlich aber erinnerte mich der Film an einen Blog, den ich mal angefangen hatte...

Eigentlich mag ich ja kein Obst im (herzhaften) Essen (in Desserts natürlich schon). Eine Ausnahme stellt Fenchel-Salat mit Orangen dar. Der schon ziemlich krasse Geschmack des Fenchels wird durch Orangen und -saft abgemildert, ohne ihn zu verfälschen (oder so). Normalerweise habe ich den Salat immer mit Balsamico und Olivenöl gemacht, was zu einem ziemlich süßen Ergebnis führte. Mit Internet-Inspiration habe ich heute eine Variation ausprobiert, die sicher nicht zu süß ist.

Eine große Knolle Fenchel in ganz dünne Scheibchen hobeln. Zwei Orangen filetieren, auch den Saft aufheben. Eine kleine Zwiebel in dünne Scheiben schneiden/hobeln. Eine kleine rote Chili sehr klein schneiden. Alles zusammen in eine Schüssel geben, salzen, etwas pfeffern, mit dem Saft einer Zitrone und 2 EL Olivenöl verrühren. Im Kühlschrank durchziehen lassen, vorm Essen etwas Zeit bei Zimmertemperatur geben, damit der Salat nicht zu kalt ist.
Edit: Damit der Salat etwas runder und "wärmer" (nicht im Temperatur-Sinne) schmeckt, würde ich empfehlen, einen TL Erdnussbutter in etwas von der Soße ganz kurz in der Mikrowelle zu erwärmen, damit man alles gut verrühren kann und sich die Erdnussbutter gut im Salat verteilt.
Beim Hobeln des Fenchels macht sich ein Trüffelhobel sehr gut. Auch für andere Sachen (Radieschen, Zwiebeln, Ingwer, ...; Trüffel hatte ich noch nie in der Hand) ist sowas sehr praktisch, obwohl bestimmte andere Leute sich immer wieder lustig machen :). Ich habe meinen mal im Kaufhaus für irre viel Geld (ca. 30 Euro) gekauft und der scheint auch ein gutes Produkt zu sein und man kann ihn in die Spülmaschine tun. Aber es gibt sicher auch funktionierende für weniger.

Der Film war übrigens sehr nett, unaufregend, aber für eine ausgeglichene Stimmung sorgend. Nur die letzte Viertelstunde zog sich etwas und beeinträchtigte den Gesamteindruck durch zu viel Schleim etwas.